6. Kapitel
Mikhail machte sich Sorgen. Nora hatte ihm zwar versichert, dass den Kindern nichts fehlte, aber ob das auch stimmte? Sie konnten sich da draußen eine Lungenentzündung geholt haben oder etwas noch Schlimmeres!
»Vielleicht sollten wir erst mal ein paar Tage hierbleiben«, sagte er zu Kiril, der ihm gegenüber vor dem Kamin saß. Hier waren immerhin zwei Frauen, die sich gut mit Kindern auszukennen schienen.
»Sie werden die Küste absuchen, Mikhail«, entgegnete Kiril. Das Kaminfeuer flackerte und beleuchtete die kantigen Züge des Vampirs sowie dessen zerrissenen Gehrock. Die Attentäter hatten ihn an mehreren Stellen mit ihren Dolchen erwischt. »Ich habe keine Wahl, ich muss nach London«, fuhr Kiril fort. Ein Scheit fiel funkensprühend um. »Ich muss die Clanführer warnen.«
Mikhail nickte. Er konnte das alles nicht begreifen. Warum hatten sich die Wahren Vampire mit Menschen zusammen getan, wo es doch ihr Ziel war, diese zu vernichten? Aber der Angriff auf dem Schiff war ein unwiderlegbarer Beweis. Die Männer waren mit Dolchen auf sie losgegangen. Und sie hatten auf Hals und Herz gezielt. Die einzig sichere Methode, einen Vampir zu töten, war, ihm den Kopf abzuschlagen oder ihm einen Stich ins Herz zu versetzen. Die Körperzellen eines Vampirs besaßen eine unglaublich gute Regenerationsfähigkeit, nur die Herzzellen bildeten eine Ausnahme. Und ein abgeschlagener Kopf bedeutete den sofortigen Tod.
Er selbst war natürlich kein Vampir. Ihn konnte man viel leichter töten.
»Wo sollen wir uns wieder treffen?«, überlegte Mikhail nach minutenlangem Schweigen. Er konnte und durfte Kiril nicht begleiten. Die Kinder durften nicht einmal in die Nähe von London kommen..
Kiril runzelte die Stirn. »Wir wissen nicht, wie stark diese Bande ist. Einmal haben sie uns bereits überrascht. Ich glaube, es wäre nicht gut, wenn ich wüsste, wo du hingehst.«
Die Bedeutung seiner Worte war klar. Sollte Kiril von den Vampiren gefangen werden, würden sie in seine Gedanken eindringen und herausfinden, wo sich Mikhail und die Kinder versteckten. Verdammt.
»Such in einem Monat meinen Familiensitz auf. Man wird dir dort Auskunft geben. Solltest du nicht allein sein, wird niemand an dich herantreten.«
Kiril nickte. Mikhail konnte sehen, dass er darauf brannte sofort aufzubrechen. Er konnte das verstehen. Mit menschlichen Verbündeten hatte niemand gerechnet. Das Einzige, was Mikhail davon abhielt, in Panik zu geraten, war das Gefühl, dass er es hätte spüren müssen, wenn seiner Schwester oder seiner Cousine etwas zugestoßen wäre.
»Wirst du zurechtkommen?« Kiril erhob sich, den Blick bereits zur Tür gerichtet. Mikhail hatte keine Ahnung, wie jeder allein für zwei kleine Kinder sorgen sollte, aber er nickte.
Wir kommen schon klar. Wir sehen uns in einem Monat mein Freund.«
Ein Beutel voller Münzen landete vor ihm auf dem Tisch. »Das werde ich in London nicht brauchen. Bis später« Und damit ging er.
Mikhail steckte das Geld ein und starrte nachdenklich ins Feuer. Was jetzt? Hier durften sie nicht lange bleiben. Aber wohin dann? Patricks Landsitz in den Highlands kam nicht in Frage, ebenso wenig sein eigenes Haus unweit Londons. Sie könnten noch einmal versuchen, das Land zu verlassen, nach Paris oder Moskau reisen, wo seine Familie ebenfalls Häuser besaß ... Aber der Gedanke an zwei schreiende Babys war nicht gerade ermutigend.
Lieber würde er sich mit mörderischen Schurken herumschlagen, als mit zwei Kleinkindern quer durch ganz Europa zu reisen! Außerdem musste er sich in einem Monat wieder mit Kiril treffen ...
Nein, sie mussten wohl oder übel hier in England bleiben. Aber wohin? Wohin?
»Okay, Mister, wo sind die Kinder, und was denken Sie sich eigentlich dabei, mich als Ihre Frau auszugeben?!«
Nells zornige Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er wollte schon eine gereizte Entgegnung machen, als sein Blick auf sie fiel. Sie schien sich in ein Bettlaken eingewickelt zu haben, und ihre Haare hingen ihr lose und zerzaust über den Rücken. Sosehr ihm die Frau auch auf die Nerven ging, sie war nicht für ihre derzeitige Lage verantwortlich.
Und sie wirkte vollkommen erschöpft.
»Kommen Sie, setzen Sie sich ans Feuer, Nell. Sie sehen aus, als ob Sie frieren.«
Nell zögerte überrascht, dann nickte sie und setzte sich in den Sessel, den Kiril soeben frei gemacht hatte.
»Wo sind die Kinder?«, fragte sie noch einmal, diesmal leiser und weniger aggressiv. Mikhail kam der Gedanke, dass sie vielleicht unter Schock stehen könnte.
»Den Kindern fehlt nichts. Nora kümmert sich um sie. Wie geht es Ihnen? Fühlen Sie sich ein wenig besser?«
»Nora? Ja, das habe ich gehört, aber wer ist sie? Ich meine, ist es nicht ein bisschen leichtsinnig von Ihnen, einer wildfremden Frau die Kinder zu überlassen, nachdem wir gerade erst einem Mordanschlag entgangen sind? Unseren Job verloren haben? Fast erfroren sind und ...«
Mikhail beugte sich vor und ergriff ihre hektisch herumfuchtelnden Hände. Die waren kalt wie Eis, wie er besorgt feststellte. Aber ihre Haut ist unglaublich zart, dachte er zerstreut.
»Nell, es ist alles in Ordnung. Uns geht's gut. Den Kindern geht's gut. Ich hätte mich schon früher bei Ihnen bedanken sollen. Ich bedanke mich jetzt. Und weil Sie so mutig waren und uns so selbstlos geholfen haben, verspreche ich Ihnen, dass ich für Sie sorgen werde.« Er wartete, bis sie ihn ansah, dann schenkte er ihr sein Speziallächeln. Das hatte bis jetzt noch bei keiner Frau versagt.
Bis jetzt.
Sie riss ihre Hände los und runzelte zornig die Brauen. »Beim Barte des da Vinci! Falls Sie damit andeuten wollen, dass ich Ihre Mätresse werden soll, dann schreie ich!«
Da Vincis Bart? Hatte da Vinci überhaupt einen Bart gehabt? Mikhail wusste nicht, ob er sich ärgern oder lachen sollte. Obwohl ihm in Verbindung mit ihr natürlich schon das eine oder andere Mal der Gedanke ans Bett gekommen war - aber Mätresse? Nein, er hatte lediglich vorgehabt, sie nach Shelton Hall zu schicken, bis alles vorüber war, und dann würde er ihr irgendwo eine Wohnung kaufen.
Mikhail entschied sich für einen Seufzer. »Würden Sie mir bitte erklären, wie Sie auf so einen Gedanken kommen, Nell?«
Sie schaute ihn wortlos an. Mit hochgezogener Braue. Unverschämtes Ding!
»Sie meinen, abgesehen von dem Blick, den Sie mir gerade zugeworfen haben? Wollen Sie mir sagen, er wäre nicht dazu gedacht gewesen, mich in Ihr Bett zu locken?«
Mikhail war verblüfft über ihre Frechheit, doch dann sah er an ihrem entsetzten Gesichtsausdruck, dass sie es diesmal geschafft hatte, sogar sich selbst zu schockieren. Da musste er plötzlich lachen.
»Bei den Zehen des Herrn Jesu, so wollte ich das wirklich nicht sagen! Aber was soll ich denn denken, verflixt noch mal, wenn Sie allen erzählen, ich wäre Ihre Frau und die Kleinen unsere Kinder?«
Mikhail konnte nicht mehr aufhören zu lachen, und es fühlte sich wundervoll an. Aus Nells Verlegenheit wurde Gereiztheit, ein Gesichtsausdruck, der ihm mittlerweile fast schon vertraut war.
»Wenn Sie so weitermachen, wecken Sie noch Ihre Nichte und Ihren Neffen mit dem Radau!« Mikhail beruhigte sich. Er hatte seinen Lacher gehabt, jetzt musste er wieder ernst werden und ihr erklären, was er gemeint hatte. Aber natürlich unterbrach sie ihn sofort.
»Nell ...«
»Hören Sie, ich kann für mich selbst sorgen. Überlegen Sie sich lieber, wie Sie die Kinder in Sicherheit bringen.«
Mikhail schaute sie an. Sie schien sich ehrlich Sorgen um die Kinder zu machen, so viel war offensichtlich. Da hatte er plötzlich eine blendende Idee.
Nells Verlegenheit schwand, als sie den nachdenklichen, beinahe berechnenden Ausdruck sah, der nun in Mikhails Gesicht trat. Dann hatte sie sich also geirrt, als sie glaubte, er wolle sie zu seiner Mätresse machen. Wie peinlich. Na ja, aber in ihrer derzeitigen Situation war der eine oder andere Fehler wohl verzeihlich. Doch seine jetzige Miene machte ihr sogar noch mehr Sorgen als die vorherige, die sie missverstanden hatte.
»Was ist?«, fragte sie schließlich gereizt. Er schaute sie an, wie ... wie eine von diesen Laborratten, mit denen man in Amerika herumexperimentierte.
»Nell ...«, begann er. Und dann hörte er einfach auf zu sprechen und ließ sie weiter im Unklaren. Der Kerl war wirklich unerträglich!
»Ach, im Namen aller Götter des Olymps, jetzt reden Sie schon!«
»Werden Sie meine Frau.«
Sie erstarrte. Ein Gefühlssturm brach über sie herein. Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie sagen sollte. »Was?«, krächzte sie schließlich. Sie musste sich verhört haben. Das konnte er einfach nicht gesagt haben. Wahrscheinlich hörte sie jetzt schon Stimmen aus der Unterwelt.
»Ich meinte natürlich, Sie sollen so tun, als ob.«
Also doch keine Stimmen aus der Unterwelt. Der Mann hatte einfach den Verstand verloren. Kirre, das war er. Vollkommen kirre. Sie sollte so tun, als ob sie seine Frau wäre? Hin- und hergerissen zwischen Empörung und Mitleid wegen seines offensichtlichen Irrsinns entschied sie sich für Empörung.
»Natürlich ist hier gar nichts! Höchstens vielleicht, dass Sie den Verstand verloren haben! Was ›natürlich‹ schon länger der Fall sein könnte, ich kenne Sie ja erst seit ein paar Stunden.«
Er hob beschwichtigend die Hände. »Verzeihen Sie, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt.«
»Ha!« Jetzt entschuldigte er sich plötzlich? Nachdem er sie ausgelacht hatte, weil sie glaubte, er wolle sie zur Mätresse? Oder weil er glaubte, sie würde so tun, als wäre sie seine Frau? Der arrogante Mistkerl! Was fiel ihm ein, sich so über sie lustig zu machen. Wenn sie nicht sowieso schon gewusst hätte, wie die Menschen waren, wäre sie nun wirklich tief verletzt gewesen!
»Nell, bitte, so beruhigen Sie sich doch ... Lassen Sie mich erklären«, sagte er frustriert.
Gut! Er hatte kein Recht, mit seinen zweifelhaften Vorschlägen ihren Puls hochschnellen zu lassen! Seine Frau! Unmöglich!
»Ja?«, sagte sie zuckersüß.
»Jetzt kommen Sie mal schnell wieder runter von Ihrem hohen Ross, Miss Nell. Ich habe mich einfach falsch ausgedrückt, das ist noch lange kein Verbrechen.«
Sie starrte ihn verblüfft an. So hatte schon lange niemand mehr mit ihr geredet. Genau genommen hätte nur ihr Vater das getan. Andere waren unhöflich, ja grob zu ihr gewesen, aber sie hatte sich dadurch nie ... zurechtgewiesen gefühlt, so wie jetzt. Na gut, dann waren ihre Reaktionen also ein wenig übertrieben gewesen, das konnte vorkommen. Sie holte tief Luft. Einmal. Noch einmal. Er hatte recht, sie musste ruhig bleiben. Außerdem war sie sowieso viel zu müde, um sich groß aufzuregen.
»Also gut, ich höre«, sagte sie, nun deutlich ruhiger.
Mikhail nickte und lehnte sich zurück. »Ihnen wird aufgefallen sein, dass ein paar sehr unangenehme Menschen hinter uns her sind ...«
Sie wollte schon eine sarkastische Bemerkung machen, verkniff sie sich aber, nicht zuletzt wegen seines strengen Blicks.
»Um genau zu sein, sie sind hinter den Kindern her.«
Nell runzelte die Stirn, der Sarkasmus war ihr vergangen.
»Kiril ist nach London aufgebrochen, um ... meine Verwandten zu warnen. Wir werden uns in einem Monat wieder treffen und dann noch einmal versuchen, mit den Kindern auf den Kontinent zu fliehen, sollten diese Schurken bis dahin noch nicht gefasst sein. Aber in der Zwischenzeit brauche ich unbedingt ein sicheres Versteck für die Kinder.«
Nell biss sich nervös auf die Unterlippe, eine schlechte Angewohnheit aus ihrer Kindheit, die auch jetzt noch durchbrach, wenn sie beunruhigt war.
»Haben Sie denn nicht irgendwo ein Haus, eine Sommerresidenz, so wie die meisten Gentlemen?«
»Natürlich, aber diese Männer, die hinter uns her sind, werden alle unsere Häuser im Auge behalten. Und auch die anderen Orte, an denen meine Familie und ich uns häufig aufhalten. Nein, ich muss irgendwohin, wo sie uns unmöglich vermuten würden.«
Er hatte sie während dieser Rede nicht aus den Augen gelassen, und auch jetzt ruhte sein Blick auf ihr, als ob er etwas von ihr erwarten würde ...
Nervös stammelte Nell: »Ich ... Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
Mikhail zögerte. »Wo kommen Sie her, Nell?«
Nell blinzelte, dann schnappte sie nach Luft.
»O nein! Nein, nein und noch mal nein! Ich würde Ihnen ja gerne helfen, ich glaube, das habe ich bewiesen, aber das hier kommt überhaupt nicht in Frage! Ich kehre auf keinen Fall in mein Heimatdorf zurück! Da müssen Sie schon allein hingehen. Ja, das können Sie, die werden Sie dort mögen mit Ihrem Geld und allem. Aber nicht ich, nein danke!« Der Gedanke, wieder an diesen grässlichen Ort zurückkehren zu müssen, brachte sie vollkommen aus der Fassung. Mehr noch als der Angriff der messerschwingenden Mörder.
»Nell, die Sache ist ganz einfach. Wir reisen in Ihr Dorf und erzählen jedermann, dass wir verheiratet sind. Auf diese Weise wird sich keiner darüber wundern, dass wir zusammenleben. Was die Kinder betrifft, bleiben wir so nahe an der Wahrheit wie möglich. Sie sind die Kinder meiner kürzlich verstorbenen Schwester, und wir haben sie adoptiert. Das ist einfach perfekt. Wir verstecken uns einen Monat lang, und danach, das verspreche ich Ihnen hoch und heilig, kaufe ich Ihnen irgendwo eine Wohnung, Sie können es sich aussuchen. Und ich werde dafür sorgen, dass Sie nie wieder arbeiten müssen.«
Ihr war der Unterkiefer heruntergefallen. Das musste er wohl, denn sie hatte das Gefühl, dass er ihre Knie berührte.
»Nein.« Sie sagte es so ruhig wie möglich.
»Es wäre doch nur für vier Wochen. Was sind schon vier Wochen im Vergleich zum Rest Ihres Lebens, Nell?«
Sie biss sich auf die Lippe. Nie wieder die Gouvernante für ein rotzfreches Balg spielen müssen. Aber dafür zurück ins Dorf?
»Nein. Aber gehen Sie ruhig, das Cottage meiner Familie gehört immer noch mir. Dort können Sie bleiben. Es ist nicht groß, aber es wird für Ihre Bedürfnisse reichen.«
Mikhail erhob sich und fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare. »Das wird nicht funktionieren. Es würde zu viele Fragen geben. Wie soll ich beweisen, dass ich das Recht habe, in dem Haus zu wohnen? Und wenn sie die Behörden einschalten, landet das Ganze in der Lokalzeitung, und dann habe ich im Nu unsere Verfolger wieder auf dem Hals! Nein.«
Ihre Unterlippe tat mittlerweile schon weh, weil sie ständig darauf herumbiss. »Das tut mir sehr leid, aber meine Antwort lautet nein.« »Also gut.« Mikhail sah sie ruhig an. »Und was haben Sie jetzt vor?«
Sie erbleichte. »Was meinen Sie damit?«
»Ich werde die Kinder nehmen und in ein paar Stunden von hier aufbrechen. Was werden Sie tun?«
Nell verengte die Augen, schürzte die Lippen. »Mir fällt schon was ein.«
»Na sicher. Wollen Sie über den Kanal reisen und versuchen, Ihre Arbeitgeber zu finden?«
Nell wusste, dass ihre Arbeitgeber sich wahrscheinlich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, ihr Verschwinden dem Kapitän zu melden, geschweige denn, in Rotterdam auf sie zu warten. »Wahrscheinlich.«
»Das dachte ich mir schon. Es sind ja auch nur ein paar Stunden bis zum nächsten Hafen. Zu Pferd natürlich. Ich nehme an, Sie haben genug Geld, um sich ein Pferd zu mieten?«
Er wusste sehr wohl, dass sie keinen Penny hatte, der Hadessohn!
»Sie sehen nur aus wie ein Gentleman, aber Sie sind keiner«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Er wagte es auch noch zu grinsen!
»Jetzt kommen Sie, Nell. So schlimm wird es schon nicht. Wie gesagt, Sie haben mein Wort, dass Sie sich danach nie wieder um Ihren Lebensunterhalt sorgen müssen. Sie können sich, wenn Sie wollen, auf Ihre entzückende Kehrseite setzen und von allen Seiten bedienen lassen.« Sein Lächeln erlosch, und er trat einen Schritt vor bis er direkt über ihr stand. »Aber Sie müssen mir helfen, Nell. Ich brauche Sie. Die Kinder brauchen Sie. Bitte.«
Nell war noch nicht ganz über die »entzückende Kehrseite« hinweggekommen, da behauptete er plötzlich, dass er sie brauchte. Er brauchte sie? Er und die Kinder? Wann war sie je von irgendjemandem gebraucht worden?
Irgendein Teufelchen lachte sich jetzt gerade gewaltig ins Fäustchen, da war Nell sich sicher.
»Ach, bei den Zaubersprüchen des Merlin!«, stöhnte Nell entnervt, und Mikhail lächelte. Es war das Lächeln eines Siegers.